Bombardier Österreich sichert Stapler und Lagertechnik mit der Zugangskontrolle von Mobile Easykey
Safety first mit smart lock
In Wien werden Straßenbahnen für die ganze Welt gebaut. Sicherheit steht dabei ganz oben auf der Agenda – nicht nur für das fertige Produkt, sondern auch für die tägliche Arbeit.
Die Auftragslage ist gut: 70 bis 100 komplette Stadtbahnen mit Niederflurtechnologie verlassen jährlich das Werk in Wien. 80 % der Produktion gehen in den Export auf alle Kontinente. Einige der knapp 500 Mitarbeiter sind im Zweischichtbetrieb tätig, um die Nachfrage zu bewältigen. Derzeit werden Fahrzeuge für Projekte in Österreich, Schweiz, Australien und Großbritannien gefertigt. Darüber führen die Wiener Ingenieure Konstruktionsleistungen für den weltweiten Bombardier Konzern aus.
Wie hoch das Thema Arbeitssicherheit bei Bombardier angesiedelt ist, wird bereits beim Betreten des Betriebsgeländes klar. Auf einer Säule neben dem Eingang werden auf einem Display die unfallfreien Tage im Werk für jeden Besucher und Mitarbeiter angezeigt. Andreas Ertler, Director Production Control & Technical Services (zuständig für die Bereiche Arbeitsvorbereitung, Produktionsplanung und -steuerung und Intralogistik), startet einen Rundgang im Betrieb mit einer Sicherheitsunterweisung und der Ausstattung der Besucher mit Helm und Sicherheitsschuhen. In der Montagehalle stehen Displays mit Motiven der aktuellen, globalen Sicherheitskampagne von Bombardier: „Safety – No Exceptions!“. Der Konzern informiert die Mitarbeiter über Sicherheitsstandards und Risiken bei der täglichen Arbeit. Teilweise drastische Motive veranschaulichen die möglichen Folgen des Nichteinhaltens von Sicherheitsanweisungen. So ist neben dem Foto eines Mannes, dem eine Hand amputiert wurde, zu lesen: „Die Sicherheitsklappe der Schneidemaschine habe ich niemals offenstehen lassen – außer an dem einen Nachmittag, als ich so viel zu tun hatte.“
Immer im Mittelpunkt: die Arbeitssicherheit
Für Andreas Ertler gehört die Verbesserung der Arbeitssicherheit zum Tagesgeschäft. Stetig werden Verfahren verbessert, Maßnahmen und deren Einhaltung überprüft und neue Standards entwickelt. Das gilt auch für die am Standort vorhandenen Flurförderzeuge – Stapler, Schwerlaststapler, Hochhubwagen und Lagertechnikgeräte. Im Jahr 2013 begann Bombardier mit der Nachrüstung von Mobile Easykey auf neueren Geräten. Darüber hinaus wurde die mehr als 10 Jahre alte Staplerflotte sukzessive erneuert und direkt mit der Zugangskontrolle von Mobile Easykey bestellt. Linde ist der Hauptlieferant für Flurförderzeuge und sprach seinerzeit auch die Empfehlung für das Flottenmanagementsystem aus.
Bombardier wollte zum Einen die unbefugte Nutzung der Maschinen unterbinden und zum Anderen die mindestens zweimal täglich stattfindende Prozedur der Schlüsselübergabe beenden. Die Akzeptanz der Mitarbeiter gegenüber Mobile Easykey war vom ersten Tag an hoch, denn von nun an gab es keine Kritik mehr wegen nicht abgezogener bzw. nicht abgegebener Schlüssel. Jeder Kollege hat seitdem einen persönlichen Transponder und über die Mobile Easykey Software ist für jedes Gerät hinterlegt, wer die Berechtigung hat, diesen zu bedienen. Die unbefugte Nutzung ist damit genauso ausgeschlossen wie das Vergessen eines Schlüssels. Darüber hinaus wird jedes ausgestattete Gerät nach einer vordefinierten Zeit abgeschaltet, die aktuelle Zugangsberechtigung erlischt und ein Bediener muss sich neu einloggen. Ebenfalls über die Software von Mobile Easykey verwaltet, geraten die wiederkehrenden Schulungen für Mitarbeiter nicht in Vergessenheit. Diese werden mit einem Alarm hinterlegt und z.B. per E-Mail dem jeweils Verantwortlichen in Erinnerung gebracht.
Andreas Ertler: „Der Ausschluss unbefugter Nutzung ist eine Forderung aus dem ArbeitnehmerInnenschutzgesetz und der Arbeitsmittelverordnung und wird in der österreichischen Gesetzgebung eindeutig geregelt. Für eine lückenlose „state-of-the-art“-Erfüllung kam smart lock ins Spiel, die kostengünstige Zugangskontrolle per Chip von Mobile Easykey, die einfach das vorhandene Zündschloss ersetzt. „Die großen Module von Mobile Easykey waren für die Hubwagen einfach zu groß und vor allem stand die Investition nicht im Verhältnis zu den Anschaffungskosten für das Gerät.“, so Ertler.
Kein Einsammeln der Schlüssel mehr notwendig
smart lock ist mittlerweile bei allen Hub- und Hochhubwagen nachgerüstet worden. Auch hier ist nun das tägliche Einsammeln und Ausgeben der Schlüssel nicht mehr notwendig. Darüber hinaus trägt das System einer innerbetrieblichen Besonderheit bei Bombardier Rechnung: Auch für das Bedienen von Deichselgeräten müssen Benutzer über eine Berechtigung verfügen und dafür eine Schulung absolvieren. Wie bei den „großen“ Modulen von Mobile Easykey werden auch im „kleinen“ smart lock die Bedienerberechtigungen hinterlegt.
Die Nachrüstung mit smart lock ist fast abgeschlossen. Es folgen noch drei Höhenkommissioniergeräte von Crown. Und in Zukunft wird Bombardier alle Stapler und Lagertechnikgeräte ab Werk mit Mobile Easykey ordern. Nicht nur den Ausschluss unbefugter Nutzung wertet Andreas Ertler als Erfolg: „Bei den Staplern haben wir seit 2013 das Modul crash+ im Einsatz. Seitdem hatten wir zwei harmlose Crash-Alarme. Unsere Fahrer sind vorsichtiger geworden. Das haben wir Mobile Easykey zu verdanken.“
Foto: Andreas Ertler, Bombardier; Christoph Weinzettel, Mobile Easykey
Quelle: materialfluss 1-2/2017